28.11.2016 Gestern, heute, morgen
Rück- und Ausblicke auf den Bereich DICHTEN KLEBEN POLYMER
In den zehn Jahren, seit es die DICHT! jetzt gibt, hat sich im Bereich DICHTEN, KLEBEN, POLYMER einiges getan – ein Überblick aus den einzelnen Teilbereichen.
Deutschland ist bekannt für seine qualitativ hochwertigen Produkte. Made in Germany war vor zehn Jahren, ist heute und wird auch weiterhin ein Argument für deutsche Produkte sein. Obwohl die Gummiindustrie schon immer hochwertige Form- und Verbundteile nach dem Null-Fehler-Prinzip geliefert hat, gab es in den letzten zehn Jahren auf allen Gebieten eine dramatische Wandlung hin zu hochwertigeren Gummimischungen, engeren Toleranzen, 100%-Prüfungen und zur Automatisierung von Prozessschritten. Die Anforderungsprofile an die Elastomere wurden zum einen aufgrund von EU-Richtlinien (RoHS, REACH etc.) laufend verschärft und zum anderen aufgrund steigender Leistungsfähigkeit bzgl. Beständigkeiten, Arbeitstemperaturen und Dauerlaufeigenschaften in Grenzbereiche katapultiert. AdBlue-Beständigkeit, Tiefbzw. Hochtemperatur-Beständigkeit, Gasdichtigkeit, Brennverhalten, allergieauslösende Stoffe, Beständigkeiten gegen exotische Fette und Öle, Beschichtungen etc. sorgen bereits bei der Mischungsauswahl für aufwändige Tests und Dauerlaufversuche.
Bei den Qualitätsanforderungen sind wir heute bei engen Toleranzen, die in keiner Norm mehr abgebildet sind. Die DIN ISO 3302-1 beginnt bei ± 0,08 mm. Mittlerweile bewegen wir uns bei ± 0,02 mm. Die Normen halten nicht Schritt mit der Weiterentwicklung der Fertigungstechnologie. Weiterhin sind Prozessfähigkeiten nachzuweisen, die Entwicklungszeiten in die Länge ziehen. Größere Serien werden mittlerweile durch vollautomatisierte Anlagentechnik zu 100% endbearbeitet, kontrolliert und verpackt. Nur so kann die Null-Fehler-Strategie praktiziert werden. Hier leistungsfähige Partner bei der Umsetzung automatisierter Produktions- und Prüfprozesse zu finden, ist eine langwierige Aufgabe, da ein effektives Schnittstellen-Management zwischen Kamerasystemen, IT-Lösungen und Verkettungsanlagen vorhanden sein muss. Lückenlose Lastenhefte sind hier Voraussetzung dafür, dass eine funktionstüchtige und zuverlässige Anlage die Formteile in der gewünschten Qualität und Stückzahl garantiert. Diese gestiegenen Anforderungen müssen auch durch das Personal abgedeckt werden, was sowohl durch Weiterbildungsmaßnahmen und interne Schulungen als auch durch neues, geschultes Fachpersonal vom Arbeitsmarkt sichergestellt wird.
„Bei Gummi-Form- und Verbundteilen galt die letzte Dekade „Stillstand ist Rückschritt“ und das gilt wohl auch für die Zukunft.“ Jochen Kugler, Geschäftsleitung, HOFFMANN GmbH