Faserstoff reloaded

Erkennung einer Dichtung und des zugehörigen Fertigungslots (Bild: Frenzelit Werke GmbH)

31.10.2016 Faserstoff reloaded

Die Entwicklung geht weiter

von Dipl.-Ing. Marco Schildknecht (Frenzelit GmbH)

Neue Entwicklungen für Faserstoffdichtungen stoßen die Tür in moderne Zeiten inklusive „Industrie 4.0“ auf. Die Gasket-Code-Technology ermöglicht erstmals eine lückenlose Identifikation selbst kleinster gestanzter Dichtungen. Ebenso ermöglichen neue Eigenschaftskombinationen deutlich gesteigerte Anpassungsfähigkeit bei gleichzeitig robuster mechanischer Festigkeit auch unter Temperatur. Dichtheit, Praxistauglichkeit und langlebige Zuverlässigkeit sorgen für eine gesteigerte Anlagenverfügbarkeit. Im Endergebnis liegen Dichtungskennwerte nach DIN EN 13555 [1] vor, die perfekte Auslegungen gemäß VDI 2290 [2] bei üblichen Flansch- und Schraubenwerkstoffen ermöglichen.

Eine der wahrscheinlich größten industriellen Revolutionen war die Erfindung und Weiterentwicklung der Dampfmaschine. Eine weitere Revolution im Zusammenhang mit der Dampfmaschine war der Einsatz von Asbestdichtungen, die erstmals einen echten Dauerbetrieb der Anlagen erlaubten. Zuvor wurden Dichtungen aus Leder eingesetzt, die durch den Kontakt mit Dampf relativ schnell zerstört wurden, sodass es zu regelmäßigen Ausfallzeiten kam. Das Hauptaugenmerk dieses Entwicklungsschrittes lag demnach auf der Funktionalität, konkreter: auf der Haltbarkeit der Dichtungen bzw. der Dichtverbindung.

Das Asbestzeitalter währte in Europa ca. 90 Jahre und wurde aus Gründen der Gesundheitsgefährdung durch die lungengängigen Asbestfasern beendet. Dies bedeutete für Faserstoffdichtungen einen Rückschritt in Sachen Haltbarkeit und Standzeit bei Dampfanwendungen – der Siegeszug der Graphitdichtungen begann. Auf der anderen Seite bieten hochwertige asbestfreie Faserstoffdichtungen eine wesentlich bessere Dichtheitsperformance als es mit Asbest je möglich gewesen ist. Nicht zuletzt durch moderne Gesetze und Regelwerke wie die TA Luft [3] steht das Leckageniveau einer Dichtverbindung heute besonders im Fokus. Beachtet man bei der Auswahl der Dichtung seriöse Werkstoffgrenzen hinsichtlich der maximalen Anwendungstemperatur, können mit modernen Faserstoffdichtungen ebenso robuste und langlebige Dichtverbindungen wie zu Asbestzeiten hergestellt werden.

Lösungspartner

Frenzelit GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung