24.11.2021 Erfolgreiches Dosieren basiert auf einem vertieften Verständnis
Aktuelle Trends und Entwicklungen bei Flüssigdichtsystemen und Verguss
Flüssigdicht- und Vergussmaterialien stellen Dosiertechnikhersteller jeweils vor grundverschiedene Herausforderungen.
Flüssigdicht- und Vergussmaterialien stellen Dosiertechnikhersteller jeweils vor grundverschiedene Herausforderungen. Erstere sind meist hochviskose, feuchtigkeits- oder wärmehärtende 1K- Materialien, die häufig in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Bei vielen Anwendungen handelt es sich um einen Raupenauftrag, bei dem Anfang und Ende der Dosierraupe sauber überlappen müssen. Raupenvermessung und Optical Inspection sind Prozesse, die mit dieser Art von Dosierung einhergehen. Das gemeinsame Ziel der Dosiertechnikhersteller und Integratoren bei der Verarbeitung von Flüssigdichtmaterialien ist eine lückenlose, kontinuierliche Dosierung komplexer Geometrien, die mithilfe von Achs- bzw. Robotersystemen in verschiedenen Geschwindigkeiten gefahren werden müssen, um die Zykluszeiten zu optimieren.
Vergussmaterialien hingegen findet man in vielen Dosieranwendungen der Elektronikindustrie, genauer bei Elektronikkomponenten für die verschiedensten Bereiche. Bei den meist niedrigviskosen 2K-Materialien muss das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten A und B exakt eingehalten werden. Nur dann erreicht man eine Aushärtung mit den gewünschten Eigenschaften der Polyurethane. Genauso wichtig ist ein luftblasenfreier Verguss – oft ausschlaggebend für die Sicherheit und die Lebensdauer der elektronischen Komponenten. Erreicht wird die Homogenität der niedrigviskosen Materialien mithilfe von Entgasungssystemen, die die Dosierpumpen direkt mit dem aufbereiteten Dosiermaterial versorgen.
Alle Prozessstufen des Dosiervorganges müssen aufeinander abgestimmt sein, um ein perfektes Dosierergebnis zu erzielen. Das beinhaltet u.a. Zykluszeiten, die dem Dosierprozess vor- oder nachgelagert sind. Sie müssen auf das jeweilige Dosiermaterial und z.B. dessen Aushärtezeit abgestimmt sein. Bei der Dosierung selbst gilt es zahlreiche Variablen zu beachten: die Materialversorgung, den Umgang mit z.B. wärme- oder feuchtigkeitsvernetzenden Materialien, die richtige Auswahl der Mischer bei 2K-Materialien und die Auswahl der Dosiernadeln bei 1K-Materialien, eine eventuelle Vorbehandlung des Bauteils, die Verfahrgeometrie für die Dosierraupe usw. Jedes Material reagiert unterschiedlich auf Scherung, Druck oder Beanspruchung und muss deshalb separat betrachtet werden. Dabei helfen uns langjährige Erfahrung und Know-how aus zahlreichen bereits umgesetzten kundenspezifischen Dosierlösungen, bei denen Industrie 4.0 und modulare Baukästen eine immer größere Rolle spielen werden. Hieran arbeiten wir im engen Dialog mit den Anwendern.
„Ein prozesssicherer Auftrag von Dicht- und Vergussmaterialien ist eine Formel mit vielen Variablen, die beherrscht sein will.“ Daniel Pössnicker, Bereichsleiter Vertrieb, ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH