10.09.2020 „Entwicklungszeiten mehr als zu halbieren, ist keine Seltenheit“
Simulation eröffnet der Bauteilentwicklung große Rationalisierungspotenziale
Die Automobilindustrie ist für viele Entwicklungen im Dichtungs- und Polymerbereich zentraler Treiber. Das wirkt sich schon beim Prototyping aus. Warum das so ist, darüber unterhielt sich DICHT! mit Rudolf Randler, Head of Simulation, Andreas Minatti, Head of Business Development, und Konrad Dubler, Teamleader Engineering Mobility der Dätwyler Schweiz AG.
Was bedeutet Prototyping im Automotive-Bereich und mit welchen Herausforderungen ist dies verbunden?
Dubler: Effizientes Prototyping sollte in jeder Branche das Gleiche bedeuten. Doch wenn eine hochdynamische Branche im Wandel ist, steigen automatisch die Herausforderungen. In der Automobilindustrie sind parallel dazu die Spezifikationen umfangreicher, die Toleranzbereiche geringer und die Ansprüche an die Werkstoffe in den letzten Jahren immer höher geworden.
Randler: Nicht zu vergessen die immer kürzeren Produktlebenszyklen – Serien und Modelle ändern sich schneller und damit erhöht sich die Anzahl der gleichzeitig zu realisierenden Projekte. Dabei erhöht zudem das immer breitere Technologieportfolio den Aufwand für die Prototypenerstellung. Das Stichwort ist hier neue Antriebstechnologien, die zu einer parallelen Entwicklung von Verbrennungs-, Elektro- und Hybridfahrzeugen führen. Die Automobilhersteller wollen und werden den Endkunden mehr Flexibilität bieten. Dazu sind sie jedoch auf die Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern in der Lieferkette angewiesen.
Minatti: Hier macht sich dann auch die zunehmende Internationalisierung bemerkbar. Zulieferer müssen mit einem Höchstmaß an Service und Expertise unterstützen. Europäische Prozesse müssen analog in Nordamerika oder Asien abgebildet und umgesetzt werden
„In der Automobilindustrie zählt seriennahes Prototyping – Rapid Prototyping spielt da eher keine Rolle.“ Rudolf Randler, Head of Simulation, Dätwyler Schweiz AG
„Den Wandel der Automobilindustrie können wir heute mit unseren Lösungen effektiv begleiten.“ Andreas Minatti, Head of Business Development, Dätwyler Schweiz AG
„Punktlandungen in der ersten Runde sind keine Seltenheit. Das sind dann die großen Rationalisierungspotenziale, die sowohl dem Kunden als auch uns viel Nerven, Zeit und letztlich Geld sparen.“ Konrad Dubler, Teamleader Engineering Mobility, Dätwyler Schweiz AG