29.10.2021 Die wahre Leistungsfähigkeit farbiger Gleitlacke
Hochleistungsfähige farbige Gleitlacke erleichtern die Dichtungsmontage, reduzieren Reibkräfte und bieten zusätzliche Möglichkeiten der Qualitätskontrolle
Seit der Entwicklung der ersten Gleitlacke für Dichtungen sind deren Sichtbarkeit und Nachweismöglichkeiten im Gespräch. Dichtungen sollen unterschieden, die Existenz der Beschichtungen bewiesen oder spezielle Bauteile markiert werden. Nach ersten Lösungen mit UV-Indikatoren geht die Tendenz zunehmend zu deutlich sichtbaren Farben. Doch welche Qualitätskontrollen erlaubt die bunte Vielfalt und sind farbige Gleitlacke ebenso dünn und funktionstüchtig wie ihre transparenten Verwandten? Mit dem entsprechenden Prozess Know-how sind hochleistungsfähige farbige Gleitschichten möglich.
Gleitlacke dienen auch in der Dichtungstechnik in erster Linie der funktionellen Optimierung von Bauteiloberflächen (Bild 1). Nach der Produktion aufgebracht, reduzieren sie die Reibwerte von O-Ringen und anderen Elastomerteilen, erleichtern deren Montage, reduzieren Steckkräfte und schmieren dauerhaft bei dynamischem Einsatz von Dichtelementen. Darüber hinaus verhindern die Gleitschichten ungeliebtes Ruckgleiten, (Stick-slip-Effekt) und können dadurch auch Geräuschentwicklungen unterbinden. Die Liste der Vorteile von PTFE-Beschichtungen und anderen Gleitlacken ist lang, doch leider verschmelzen die Schichten optisch meist nahezu komplett mit den Elastomerteilen. Insbesondere die transparenten Vertreter unter den Kunststoffbeschichtungen lassen sich ohne weitere Hilfsmittel nach dem Lackieren auf den Dichtungen nicht mehr erkennen. Doch in Zeiten der Null-Fehler- Strategie steigt der Bedarf an Kontrolle, sowohl während als auch nach einer Fertigung. Um diesen Zusatzanforderungen gerecht zu werden, verfolgen Lackhersteller verschiedene Ansätze, Beschichtungen optisch zu verändern.