19.06.2017 Die Komplexität ganzheitlich beherrschen
Aktuelle Trends bei der Klebetechnik
Megatrend, Alleskönner, Zukunftstechnologie – bei der Klebetechnik wird nicht mit Superlativen gespart. Das mag auch alles richtig sein, die Praxis zeigt aber immer wieder wie komplex diese Technologie und ihre Entwicklung ist. Die unterschiedlichen Aspekte der Experten belegen dies zeigen aber auch auf: Anwender
brauchen für erfolgreiche Projekte vertieftes Know-how oder gute Partner.
Klebstoffseitig sehe ich eine Fortsetzung der Entwicklungen der letzten Jahre. Gerade bei Elektronikanwendungen – egal ob im Automobil-, Industrie- oder Unterhaltungssegment – müssen sie eine weitere Miniaturisierung und Multifunktionalisierung ermöglichen – und dies in vielen Fällen in einem erhöhten Temperatureinsatzbereich. Ein schnelleres Aushärten ist natürlich auch weiterhin sehr gefragt.
Außer in der Klebstoffentwicklung berücksichtigen wir das bei unseren Flächen- und Punktstrahlern. So haben wir vor Kurzem Hochleistungsmodelle für größere Klebflächen vorgestellt, die eine Intensität von 2 W/cm² erreichen. Damit die Produktion unserer Kunden gleichzeitig so unkompli techniziert wie möglich abläuft, haben wir unseren Lampen ein komplett neues Basisgerät an die Seite gestellt. Das hat eine selbsterklärende Benutzeroberfläche und lässt sich über einem großen Touchscreen bedienen, womit das Ändern von Einstellungen künftig deutlich einfacher wird. Indem es sowohl die Steuerung als auch die Stromversorgung von bis zu vier Lampenköpfen in nur einem System vereint, reduziert sich die Anzahl der notwendigen Geräte von bis zu fünf auf nur noch eins.
Im Hinblick auf die Komplexität des Klebens nehme ich noch zwei weitere positive Entwicklungen wahr. Erstens trägt die neue Klebstoffnorm dazu bei, dass sich mehr Anwender mit der fachgerechten und sicherheitsbezogenen Umsetzung klebtechnischer Aufgabenstellungen beschäftigen. Zweitens hält die Klebtechnik verstärkt an Universitäten Einzug, sei es direkt oder über Kooperationen mit Klebstoffherstellern, wodurch der Ingenieurnachwuchs dahingehend künftig besser ausgebildet wird.
„Für die Lösung aktueller Fragestellungen müssen Klebstoff und Aushärtetechnologie optimal aufeinander abgestimmt sein.“ Gudrun Weigel, Leiterin Engineering, DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA