12.06.2023 Die Energiewende dichtungs- und polymertechnisch gestalten
Einschätzungen und Lösungsansätze
Die Energiewende ist ein Mammutprojekt. Verlässt man die politische Ebene, stellt man bei der Umsetzung fest, dass viele Detaillösungen aus dem Dichtungs- und Polymerbereich benötigt werden. Dabei ist vieles schon vorhanden oder in der Entwicklung, anderes wird in Zukunft gedacht werden müssen. Die Statements der Expert:innen verdeutlichen die Vielschichtigkeit der Themen und Lösungsansätze sowie Rahmenbedingungen, die diesen Trend so besonders machen.
Produkte, die bei der Energieerzeugung im Outdoor-Bereich eingesetzt werden (z.B. Verteiler, Sensoren, Aktoren, elektronische Steuergehäuse, Steckverbinder, Pumpen), sind einer Vielzahl von Einflüssen ausgesetzt. Das Eindringen von Flüssigkeit und Feuchtigkeit ist eine große Gefahr hinsichtlich einer zuverlässigen elektrischen Funktion. Damit kommt der 100%-Dichtheitsprüfung
im Fertigungsprozess eine risikominimierende Bedeutung zu. Bei einer effektiven industriellen Dichtheits- und Durchflussprüfung – hier haben wir mehr als 35 Jahre Erfahrung in der Umsetzung
von Prüfprojekten – sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Deshalb unterstützen wir unsere Kunden schon in der Produktentwicklungsphase und/oder bei der Festlegung der Prüfparameter. Wird der Aspekt Dichtheitsprüfung frühzeitig angesprochen, kann z.B. schnell die zentrale Frage beantwortet werden, ob ein Produkt auch wirklich prüfbar ist. Bei der Festlegung der Prüfparameter ist viel Know-how erforderlich: So kann ein Prüfdruck z.B. aus der IP-Schutzart IP 67 oder anhand von temperaturbedingten Druckänderungen abgeleitet werden. Erwärmt sich ein gekapseltes
Produkt von 20 °C auf 100 °C entsteht ein Überdruck von etwa +270 mbar. Bisweilen werden Versuche mit den Originalprüfteilen durchgeführt, um die technische Machbarkeit sicherzustellen. Besondere Herausforderungen stellen Produkte dar, die schon geprüft werden müssen, obwohl z.B. der Klebstoff noch nicht ausgehärtet ist. Hier besteht die Gefahr, dass mit Drücken geprüft wird, die nicht den Praxisbelastungen entsprechen. Ein weiteres Thema ist die Erfassung und Validierung von Prüfdaten. In Industrie 4.0-Umgebungen werden heute viele Daten erhoben. Hier gilt es, die wirklich prozessrelevanten zu protokollieren, auch um möglichst effiziente Dichtheitsprüfungen durchzuführen.
„Eine 100-%-Dichtungsprüfung ist heute bei vielen Produkten und widrigsten Rahmenbedingungen realisierbar – vorausgesetzt, man wählt den richtigen Ansatz.“ Dr. Joachim Lapsien, Vertriebsleiter, CETA Testsysteme GmbH