03.06.2019 „Dichtungslösungen nach Schema F greifen immer öfter zu kurz“
Professionelle Anwendungsberatung und Dichtungslösungen für die Prozessindustrie
Auch Anbieter müssen mit den steigenden Anforderungen an die Dichtungen wachsen. Die professionelle Anwendungsberatung gewinnt dabei einen immer wichtigeren Stellenwert, betont Andreas Donges, Vertriebsleiter der HAFF-Dichtungen GmbH
Vor welchen Herausforderungen stehen die Prozessindustrien bzw. die chemische Industrie unter dichtungstechnischen Aspekten?
Donges: Jede Prozessindustrie hat ihre eigenen Herausforderungen, die zu lösen sind. In der chemischen Industrie sind z.B. moderne Flanschmaterialien abzudichten. Eine zentrale Herausforderung ist in allen Bereichen die Anlagen-Dokumentation – auch in Bezug auf die eingesetzten Dichtungen. Dies ist auch hinsichtlich des sich permanent ändernden branchenspezifisch geltenden Normenwerks wichtig. Wenn sich etwa Kennwerte ändern, ist das bereits eine interessante Herausforderung für die Dichtungstechnik, die genau analysiert werden muss.
Der Stand der Technik ist ja aufgrund der Vielzahl von Normen und Regelwerken nicht immer
einfach zu ermitteln...
Donges: …genau das ist in der Praxis die Herausforderung. Anwender müssen wissen, welche Regelwerke für ihre Anlagen gelten, ihren Inhalt verstehen und sie dann natürlich auch in der Praxis umsetzen. Die Umsetzung des Standes der Technik hat also nichts damit zu tun, die billigste Dichtung einzusetzen sondern die richtige. Dabei beraten und unterstützen wir gerne.
Nun gibt es heute unendliche viele Dichtungen, wie wählt man die richtige aus?
Donges: Natürlich gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen in der Prozessindustrie. Aber ausgehend von der Anwendung, den Einsatzparametern und dem Stand der Technik, setzen wir mit einer professionellen Anwendungsberatung an. Daraus resultierend können dann geeignete Materialien spezifiziert und eingesetzt werden. Hier zahlt sich unser breites Portfolio von Kunststoff-, Weichstoff,- Elastomer-, Metall und Graphitdichtungen sowie Form- und Frästeilen bis hin zu Dichtungen zur Isolation aus, aus denen wir eine Lösung finden. Entscheidend ist ein umfassendes und ganzheitliches Knowhow und wenn der Anwender dies noch nicht hat, bieten wir dieses gerne an.
Nun gibt es heute unendliche viele Dichtungen, wie wählt man die richtige aus?
Donges: Natürlich gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen in der Prozessindustrie. Aber ausgehend von der Anwendung, den Einsatzparametern und dem Stand der Technik, setzen wir mit einer professionellen Anwendungsberatung an. Daraus resultierend können dann geeignete Materialien spezifiziert und eingesetzt werden. Hier zahlt sich unser breites Portfolio von Kunststoff-, Weichstoff,- Elastomer-, Metall und Graphitdichtungen sowie Form- und Frästeilen bis hin zu Dichtungen zur Isolation aus, aus denen wir eine Lösung finden. Entscheidend ist ein umfassendes und ganzheitliches Knowhow und wenn der Anwender dies noch nicht hat, bieten wir dieses gerne an.
Vorausschauende Instandhaltung und „Intelligente Dichtungen“ sind Themen, die immer mehr in den Fokus rücken. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Donges: Bedenkt man die langen Stillstandszeiten, sei es bei Schäden oder bei der Anlagenrevision, und die damit verbundenen Kosten, kann es nur das Ziel sein, Forschung und Entwicklung zu forcieren. Aber auch diese Lösungen müssen dann den aktuellen Normen und dem aktuellen Stand der Technik für den jeweiligen Einsatzbereich entsprechen.
Welche Entwicklungsansätze favorisieren Sie?
Donges: Für eine Festlegung ist es derzeit noch zu früh, hier sollte man die Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte abwarten. Für uns ist es aktuell auch wichtiger, am Puls der Entwicklung zu sein, um unsere Kunden auch in diesem Bereich solide beraten zu können.
Welche Effekte lassen sich durch eine vorausschauende Instandhaltung erzielen?
Donges: Die Effekte sind vielfältig und jeder Betreiber wird sie unterschiedlich bewerten. Jeder Betreiber will zunächst die Stillstandszeiten seiner Anlagen verringern. Werden Produktionszeiten, z.B. durch die optimalen Dichtungen, länger oder lassen sich Ausfallkosten durch ungeplante Stillstände minimieren, rechnet sich das schnell. Hier erzielen vorausschauende Instandhaltungskonzepte Erfolge und „intelligente“ Dichtungen erschließen weitere Potenziale. Für immer mehr Betreiber rückt aber auch der Schutz von Mensch und Umwelt in den Fokus. Die Vermeidung von Umweltschäden und das Minimieren von Abfällen sind nur zwei positive Aspekte in diesem Kontext. Aber hier schließt sich auch der Kreis zum Stand der Technik, dessen Ziel eben der Schutz von Mensch, Umwelt und Anlagen ist.
Sie haben in den letzten Jahren viel investiert. Wo lagen und liegen die Schwerpunkte der Unternehmensentwicklung?
Donges: Wir sind heute ein professionell aufgestellter Produktionsbetrieb. Wir haben viel in unseren Unternehmensstandort Ueckermünde investiert, um unseren Partnern die Sicherheit zu geben, auf ein breites Produktportfolio zurückgreifen zu können. Fertigungslose von 1 bis zu 1.000.000 Stück bieten uns die Möglichkeit, flexibel auf jeden Wunsch reagieren zu können. Ein weiterer wesentlicher Teil unserer heutigen Arbeit ist die Anwendungsberatung, die immer komplexeren Zusammenhängen Rechnung tragen muss. Eine professionelle und vertrauensvolle Beratung – und nicht die Vorgehensweise nach Schema F – ist heute die Grundlage in einer partnerschaftlichen und nachhaltigen Zusammenarbeit.
Vielen Dank für das Gespräch
Dichtung zur Isolation (Bild: HAFF-Dichtungen GmbH)
Kunststoffdichtungen (Bild: HAFF-Dichtungen GmbH)
Weichstoffdichtungen (Bild: HAFF-Dichtungen GmbH)
Gebördelte Dichtungen (Bild: HAFF-Dichtungen GmbH)
Metalldichtungen (Bild: HAFF-Dichtungen GmbH)
Elastomerdichtungen (Bild: HAFF-Dichtungen GmbH)
Professionelle Anwendungsberatung vereint heute den Stand der Technik, Praxis-Know-how, ein breites Lösungsportfolio und Forschung und Entwicklung auf verschiedenen Ebenen zu wirtschaftlichen Dichtungs-lösungen. Andreas Donges, Vertriebsleiter der HAFF-Dichtungen GmbH