Dichtstellenkonstruktion –  was ist relevant?

Gleicher Dichtungstyp, unterschiedliches Material, das ganz unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden muss (Bild: Angst+Pfister AG)

12.03.2024 Dichtstellenkonstruktion – was ist relevant?

Denkanstöße und Aspekte der optimalen Dichtstellenkonstruktion

von Christian Geubert (Angst+Pfister Group), Reto Müller (Angst+Pfister Group)

Die größte Herausforderung bei der Dichtungsentwicklung ist derzeit die drängende Unsicherheit auf der Materialseite:

Können Dichtungen aus fluorhaltigen Polymeren noch eingesetzt werden oder kommt der Regulierungsentwurf der Europäischen Union so, wie er vorgestellt wurde? Die Konsultationsphase ist vorüber, über 5.600 Einsprüche gingen bei der ECHA ein, die große Mehrzahl davon behandelte Fluorpolymere und die überwiegende Mehrzahl dieser Einsprüche wiederum sprach sich für eine Ausnahmeregelung aus, damit FKM, FFKM, FEP und PTFE und andere, sicher herstellbare, einsetzbare und entsorgbare Materialien weiterhin benutzt werden können. Wirkliche Alternativen existieren in dieser Kombination an chemischer und thermischer Beständigkeit zusammen mit den anderen Werkstoffeigenschaften leider nicht.

In der gemeinsamen Hoffnung auf die Ausnahme für Fluorpolymere entwickeln wir neue FKM-Compounds in Zusammenarbeit mit den Polymerlieferanten, welche wiederum selber vollauf damit befasst sind, kurzfristigst neue Werkstoffe zu entwickeln, aber auch gezwungen sind, ihr Portfolio strenger Prüfung zu unterziehen und aus manchen Produkten leider manchmal auch sehr kurzfristig aussteigen zu müssen.

In dieser unsicheren Lage spielen langfristige Beziehungen auf Kunden- wie auf Lieferantenseite eine große Rolle. Kunden vertrauen auf Lieferanten, die die Lage nicht nur verstanden und sich, so gut es eben geht, eingedeckt haben, sondern die ebenfalls alternative Lösungen anbieten können. Fluorfreie Alternativen können nicht die Leistungsfähigkeit von Fluorpolymeren erreichen, sind aber für den ein oder anderen Kunden und Prozess in dieser Lage mehr als nur einen Versuch wert. Daher sind nun – mehr denn je – zuverlässige Lieferanten mit technischem Wissen und Beratungskompetenz an der Seite der Kunden gefragt. Wir bieten, z.B. mit den Hochleistungswerkstoffen PERTEC® UP EPDM 70.503-04 und PERTEC® UP VMQ 70.501-01, zwei Alternativen an, die speziell im Bereich der Prozessindustrie (Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Pharmazie) eine gangbare Alternative mit allen nötigen Freigaben darstellen.

Christian Geubert, Product Leader Sealing Materials, Angst+Pfister AG
„Materialunsicherheit ist heute eine der größten Herausforderungen für Konstruierende von Dichtstellen. Hier können die richtigen Partner helfen.“ Christian Geubert, Product Leader Sealing Materials, Angst+Pfister AG
Reto Müller, Product Leader Sealing Technology,  Angst+Pfister AG
„Materialunsicherheit ist heute eine der größten Herausforderungen für Konstruierende von Dichtstellen. Hier können die richtigen Partner helfen.“ Reto Müller, Product Leader Sealing Technology, Angst+Pfister AG

Lösungspartner

Angst+Pfister Group
Angst+Pfister Group

 

Zielgruppen

Konstruktion & Entwicklung, Unternehmensleitung