31.10.2024 Bis zu 30 mm tief in Materialien hineinschauen
Zerstörungsfreie Materialprüfung mit der Kameratomografie
Bei der Fertigung vieler Produkte gilt es heute, die Lücke zwischen zerstörungsfreier Einzelteilprüfung und der Serienüberwachung zu schließen. Herkömmliche zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP) sind oft nur eingeschränkt automatisierbar und erfordern lange Prüfzeiten. Auf der anderen Seite können schnelle Industriekameras lediglich äußere Oberflächenmerkmale erfassen. Mit einer neuen Kamera und patentiertem Sensor kann man jetzt quasi in Materialien „hineinschauen“. Die Kameratomografie (Bild 1) ermöglicht es,
äußere Auffälligkeiten, aber auch innere Defekte wie Lunker, Delaminationen, Fremdmaterialien, Risse und mehr in Sekundenbruchteilen zu detektieren. Sie liefert präzise und schnelle Ergebnisse bei zahlreichen Anwendungen, von Kleb und Dichtungsprüfungen bis hin zur Polymerinspektion.
Die Kameratomografie nutzt die Laser- Speckle-Interferometrie. Prüfbauteile werden durch einen geringfügigen, präzisen Energieeintrag gestresst und so zur Verformung auf der Nanometerskala bewegt. Diese Deformationen enthalten Informationen über die mechanischen Strukturen des Bauteilinneren. In einer Deformationsanalyse werden diese Daten im Bruchteil einer Sekunde erfasst, prozessiert und visualisiert. So können lokale Enthaftungen, Luftblasen oder andere Defekte in Echtzeit erkannt werden. Neben der Schnelligkeit zeichnet sich die Technologie durch ihre Genauigkeit und Vielseitigkeit aus. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden ermöglicht die Sensor- Technologie (Bild 2) die Prüfung in Echtzeit, ohne das Material zu beschädigen. Dies ist besonders wertvoll für sicherheitskritische Anwendungen, bei denen die Integrität der Materialien entscheidend ist.