10.09.2020 Beim Kleben das Ganze und Details im Blick haben
Vom Technikum zum neuen Fassschmelzerkonzept
Effiziente Klebtechnik beruht heute auf Detaillösungen, die aber immer im Kontext zu komplexen Prozessen zu sehen, zu testen und zu entwickeln sind.
Lohnt es sich, bewährte Standardprodukte für die Verarbeitung von Klebstoffen weiterzuentwickeln? Auf jeden Fall, wie die Ergebnisse vieler Projekte und Untersuchungen im eigenen Technikum zeigen (Bild 1). Ein Beispiel für eine solche Entwicklung sind beheizte Fassschmelzer und Fassentleerer zur Verarbeitung von zu schmelzenden Materialien aus 200-l-Fassgebinden. Sie gehören eigentlich zum Standard in der Kleb- und Dichtstoff verarbeitenden Industrie. Die technischen Auslegungsvarianten unterscheiden sich hinsichtlich der zu verwendenden Fässer, wie Sickenfässer, glattwandige Metallfässer oder Pappfässer und hinsichtlich der Schmelzplatten-, Pumpen- und Vorschubvariationen. Neben pneumatisch angetriebenen Kolbenpumpen, kommen auch motorisch angetriebene Zahnrad- oder Schraubenspindelpumpen – je nach Eignung für das zu verarbeitende Material – zum Einsatz. Die erreichbare Förderleistung wird durch die wärmeübertragende Oberfläche der Schmelzplattenrippen und den erforderlichen Druck, den die Schmelzplatte von oben auf den Materialspiegel ausübt, bestimmt. Die Kombination aus wärmeenergetischem Übertrag und Plattendruck bestimmt die Effizienz des Gesamtsystems. Während in der Vergangenheit die Rippengeometrie und Heizleistung der Schmelzplatten immer weiter in Bezug auf die Materialeigenschaften und Rheologie optimiert wurden, gab es beim Konzept des Folgeplattendrucks eigentlich keine Veränderung.