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Dichtungstechnik: Abwarten oder mutig nach vorn schreiten?

(Bild: Adobestock_DBA)

24.04.2024 Dichtungstechnik: Abwarten oder mutig nach vorn schreiten?

Diese Frage wurde häufig bei unserem ISGATEC- Forum „PFAS-Alternativen“, das im direkten Anschluss an das 2. Dichtstellen-Forum stattfand, gestellt. Wohin die Reise bei PFAS letztendlich geht und wie lange es dauert, bis es Klarheit über Ziel und Reisedauer gibt, blieb an diesem Tag offen. Was allerdings deutlich wurde, ist, wo es Alternativen gibt und geben wird und wo – absehbar – nicht.

Dabei reicht die PFAS-Thematik über die „Werkstofffrage“ hinaus und tangiert auch die „Bequemlichkeit“ und Gewohnheit“ beim Umgang mit technischen Aufgabenstellungen. So werden Fluorpolymer-Dichtungen heute auch ohne technische Notwendigkeit eingesetzt. Denn Konstruktion und Entwicklung sind mit der Wahl „auf der sicheren Seite“. Und bei Spezifikationen wird gern mit „unnötigen Reserven“ gearbeitet. Oder es wurde „einfach schon immer so gemacht“. Rein rechtlich betrachtet sind wir aber in der Dichtungstechnik – wie überall – schon lange einem Vermeidungs- und Minimierungsgebot von Leckagen und Emissionen unterworfen. Diesen Forderungen kann man jetzt folgen, indem man PFAS-Materialien nur noch da einsetzt, wo sie gemäß dem Stand der Technik Sinn machen und für die technische Dichtheit unverzichtbar sind.

Und wie geht es weiter? Die Suche nach Alternativen in der Dichtungstechnik läuft. Treiber sind hier auch Anwendende, die das Thema „vom Tisch haben“ und sich damit unabhängig von dem Ausgang der Regulierung machen wollen. Aber auch in anderen Bereichen wird weitergearbeitet: Ein Beispiel ist ein solides Kreislaufwirtschaftskonzept für Fluorpolymere, das für die Zukunft sicherlich nötig ist. In diesem Zusammenhang wird auch für den Erhalt des Standortes Gendorf/Burgkirchen weitergekämpft. Die PFAS-Regulierung sorgt also für Impulse auf verschiedenen Ebenen.

Mit diesen Beispielen an Nachhaltigkeitsimpulsen schließt sich auch der Kreis zum Dichtstellenforum am Vortag. Denn Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, z.B. in Form intelligenter Dichtungen, erhöhen zwar die Komplexität einer Dichtstellenkonstruktion. Es sind aber auch die Themen, denen sich Konstruierende – neben den klassischen Konstruktionsthemen, die hier behandelt wurden – zukünftig stellen müssen. Sie erweitern sozusagen das Berufsbild. In diesem Zusammenhang wurde auch der Megatrend „KI“ – und auch hier Reiseweg und -zeit – diskutiert. Hier wurde ebenfalls deutlich, wie wichtig das Mindset von Konstruierenden in Zukunft ist. Ob „Abwarten“ die ideale Strategie ist, darf nicht nur angesichts der Themen und Vorträge bezweifelt werden. Mutig nach vorn schreiten, erfordert bei verschiedenen Themen auch ein richtiges Timing. Es wäre schade, wenn Themen wie KI „verbrannt“ werden, bevor sie ihre Wirkung für die Dichtungstechnik voll entfalten können.

Danke an dieser Stelle an alle Referierenden und Teilnehmenden für Wissenstransfer und Einschätzungen sowie für den umfangreichen Dialog in den Breakout-Sessions. Für alle, die die interessanten Vorträge verpasst haben: Charts und Vortrags-Mitschnitte können je Forum für 250 € zzgl. Mwst. genutzt werden. Der Zugang kann bei Sema Tatlidede gebucht werden.

Die nächste Live-Gelegenheit für neue Impulse und Austausch in Podiumsdiskussionen und BarCamps gibt es am 12.11.2024 auf der 1. ISGATEC Engineering Summit.

Sema Tatlidede

Event- und Social-Media-Managerin
Zum Engineering Summit