Rückblick auf mehr als 100 Jahre Shore A

Ein frühes Taschenprüfgerät Typ „HP“ von Bareiss noch ganz dem ursprünglichen „quadrant style“ eines A. F. Shore verpflichtet und mit einer Skaleneinteilung in 5 ShA-Schritten (Bild: Bareiss Prüfgerätebau GmbH)

31.10.2016 Rückblick auf mehr als 100 Jahre Shore A

Härteprüfung mit Bezug zur heutigen Prüfpraxis

von Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Blobner (O-Ring Prüflabor Richter GmbH)

Interessanterweise findet sich in moderner Fachliteratur zur Elastomerprüfung wenig zur Entstehung und zu den Hintergründen der wichtigen Grundprüfarten, wie z.B. zum Zugversuch, der Heißluftalterung, dem Druckverformungsrest oder der Härteprüfung. Wie haben sich die jeweiligen Verfahren entwickelt? Warum hat sich das eine Verfahren durchgesetzt und warum geriet das andere in Vergessenheit? Die Befassung mit der Geschichte technischer Prüfverfahren und der deren Etablierung in der Praxis ist deshalb nicht nur interessant oder mitunter kurios, sondern sie kann im heutigen Prüfalltag zu einem besseren und tieferen Verständnis und damit auch zur besseren Umsetzung von bereits lange eingeführten Prüfverfahren dienen.

Bereits in der Antike ist der Begriff der Härte bekannt, als eine Eigenschaft von Materialien. In der im englischsprachigen Sprachgebrauch üblichen Bezeichnung für Shore A Härteprüfgeräte „Durometer“ steckt das lateinische „durus“ (= hart), also ein Gerät zum Messen der Härte. Um die Funktion von Eisenerzeugnissen sicherzustellen ist schon seit alters her eine Prüfung der Härte interessant. Erwähnenswert ist die Ritzhärte des Friedrich Mohs (1773-1839) und später die Härteprüfung nach Brinell und Martens. Letzterer führte das Indentationsprinzip ein, das auch für die Gummiprüfung von Bedeutung ist.

Das Verhältnis von plastischen und elastischen Anteilen eines Werkstoffes

Werden Eindruckversuche zur Bestimmung der Härte durchgeführt, kann zwischen drei Fällen unterschieden werden:
• vorwiegend elastische, d.h. reversible Verformungen (gilt für fast alle Gummiwerkstoffe),
• vorwiegend plastische, also bleibende Verformungen und
• Mischformen von elastischen und plastischen Verformungen.

Lösungspartner

O-Ring Prüflabor Richter GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb