Deutsche Klebstoffindustrie blickt verhalten auf das laufende Jahr

(Bild: Adobestock_m.mphoto)

10.10.2024 Deutsche Klebstoffindustrie blickt verhalten auf das laufende Jahr

Die deutsche Klebstoffindustrie hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Umsatzrückgang von 4,2% bei einem gleichzeitigen Rückgang der Produktionsmenge um 9,2% abgeschlossen. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwartet der Industrieverband Klebstoffe e.V. (IVK) eine leichte Erholung.

Das Jahr 2023 wurde mit einem globalen Umsatz der deutschen Hersteller von 13,3 Mrd. € abgeschlossen, was einen Rückgang von 4,2% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In Deutschland wurden deutliche Umsatzrückgänge von 11,9% für Klebstoffe, 0,8% für Klebebänder und 2,3% für zementäre Produkte verzeichnet. Gleichzeitig sank auch die Produktionsmenge an Klebstoffen erneut um 9,2%. Allein mit Klebstoffen erzielte die deutsche Klebstoffindustrie einen Umsatz von 1,8 Mrd. €. Zusammen mit Dichtstoffen, zementären Bauklebstoffen und Klebebändern belief sich der Umsatz für das Jahr 2023 auf ca. 4,2 Mrd. €. Die negativen Ergebnisse spiegeln sich auch in der erstmalig seit vielen Jahren gesunkenen Anzahl der Beschäftigten wider. In Deutschland sind 17.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Klebstoffindustrie tätig (- 2,9%); weltweit sind es ca. 51.600 (- 1,7%). Rund 70% der Mitgliedsunternehmen des Industrieverbands Klebstoffe sind KMU mit weniger als 500 Beschäftigten.

Mit Blick auf das verarbeitende Gewerbe konnte insbesondere im Segment Transportmittel ein deutlicher Zugewinn von 15,4% verzeichnet werden. Besonders unter Druck standen hingegen die Schlüsselmarktsegmente Holz (ohne Möbel) mit einem Rückgang um 24,1% sowie Papier (inkl. Druck) mit einem Minus von 12,7%. [1]

Für das laufende Wirtschaftsjahr erwartet die deutsche Klebstoffindustrie eine leichte Erholung. Die Hoffnung war nach einem zunächst optimistisch stimmenden ersten Quartal groß, doch eine echte konjunkturelle Erholung lässt weiterhin auf sich warten, so der IVK.

Innovativen Entwicklungen und smarten Designs sind durch die unzähligen Möglichkeiten der Klebtechnik in verschiedenen Branchen keine Grenzen gesetzt. In der Automobilindustrie, im Flugzeug- und Schiffbau oder im Schienenverkehr spielen Klebstoffe außerdem eine zunehmend wichtige Rolle. Mithilfe der Klebtechnik können nahezu alle Materialkombinationen miteinander verbunden werden – auch die, die nicht gelötet, geschweißt oder geschraubt werden können. So kommen moderne Materialien wie faserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz, die bei steigenden Anforderungen leichtere und effizientere Konstruktionen ermöglichen und sowohl ökologische, ökonomische und vor allem sicherheitsrelevante Vorteile bieten.

Leichtbaukonstruktionen nicht nur an Autos, Lkw und Flugzeugen, sondern auch an Schiffen, Motorrädern, Hubschraubern oder Zügen helfen, über die gesamte Lebensdauer der Transportmittel erhebliche Mengen Energie einzusparen. Klebungen mit Strukturklebstoffen im Karosseriebau übernehmen darüber hinaus tragende Funktionen und verbessern das Crashverhalten des Transportmittels, wodurch die Sicherheit der Passagiere erheblich erhöht wird.
Auch die Elektromobilität nimmt weiter Fahrt auf. Neben Elektroautos und E-Bikes werden auch Busse, Züge und Boote zunehmend auf den elektrischen Antrieb umgestellt. Das Herzstück ist das Batterie-System, das mithilfe von Hochleistungsklebstoffen vor Erschütterungen und Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit oder Staub geschützt wird. Entscheidend ist jedoch das Wärmemanagement. Thermisch leitfähige Klebstoffe leiten die entstehende Wärme effizient von der Batterie ab und verlängern so die Laufzeit und die Lebensdauer.

Quelle:
[1] S&P Global Market Intelligence - World Industry Service, April 2024.

Lösungspartner

Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK)
Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK)

 

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb