27.03.2017 SYSTEM-Lösungen
Moderne dynamische Dichtsysteme liefern Antworten für viele aktuelle Fragestellungen
Bei dynamischen Dichtungen ist das Systemdenken entscheidend. In Kombination mit fast allen aktuellen Trends sind quer durch alle Branchen komplexe Herausforderungen zu meistern – heute und morgen. Der Überblick der Experten zeigt interessante Aspekte.
System! – das ist das entscheidende Stichwort. Berührende dynamische Dichtsysteme sind immer tribologische Systeme. Darin wechselwirken die vier Systemelemente Dichtring (Dichtelement), Gegenlauffläche, abzudichtender Stoff sowie Umgebungsmedium und werden dabei vom Beanspruchungskollektiv massiv beeinflusst. Genau überlegt, führt dies zu der unangenehmen Erkenntnis, dass gut funktionierende Dichtstellen nicht käuflich sind, sondern „konstruiert“ werden müssen. Gekauft wird i.d.R. nur der Dichtring, hergestellt von einer hoffentlich kompetenten Fachfirma. Die Gegenlauffläche, z. B. die Wellenoberfläche, stellt meist jeder selbst her. Und das ist häufig der Knackpunkt für mangelhafte Funktion. Warum sollte das hier noch einmal erwähnt werden? Ganz einfach, die herausfordernden Trends und absehbaren Anforderungen sind seit Jahrzehnten bei dynamischen Dichtsystemen immer dieselben geblieben – mit variierender Betonung selbstverständlich. Harschere Beanspruchungskollektive bei besserer oder zumindest gleichbleibender Dichtheit, Lebensdauer sowie Zuverlässigkeit und der derzeitige Megatrend, deutlich weniger Verlustleistung. Die wie immer relevanten Kosten lassen wir hier mal außen vor.
Vor diesem Hintergrund entwickeln und analysieren wir dynamische Dichtsysteme sowie deren Systemelemente mit unseren moder-nen Forschungseinrichtungen sowohl experimentell wie auch theoretisch, rechnerisch, simulativ, konstruktiv und messtechnisch. Daraus erarbeiten wir dezidierte Handlungsanleitungen für unsere „Kunden“. Dies reicht von der einfachen Verträglichkeitsprüfung Dichtring/Öl bis hin zum komplexen Zusammenspiel der vier Systemelemente und des Belastungskollektivs, z.B. hinsichtlich Verlustleistung und Dichtheit oder auch des konstruktiven Entwurfs einer perfekt funktionierenden, verlustleistungslosen, berührungsfreien Wellendichtung. Mit unserer neuen IMA-Mikrodrallanalyse haben wir zudem das alte Problem der Messung und Bewertung von „Drall“ auf Wellenoberflächen nun endlich gelöst – inkl. der dazu notwendigen Hardware.
„Die zentralen Trends bei dynamischen Dichtsystemen sind seit Jahren mit Variationen die gleichen und die Lösungen liegen immer im System. Wird das ignoriert, sind Probleme vorprogrammiert.“ Professor Dr.-Ing. Werner Haas, Leiter des Bereichs Dichtungstechnik, Institut für Maschinenelemente (IMA), Universität Stuttgart