Ihre Meinung zählt!

Derzeit läuft unsere Umfrage zum Kleben.Markt 2024

Ihre Meinung zählt!

Jetzt gleich teilnehmen: zur Umfrage

Bei gestörten Lieferketten  Teile drucken?

(Bild: AdobeStock_fotomek)

09.03.2023 Bei gestörten Lieferketten Teile drucken?

von Johannes Lutz (3D Industrie GmbH)

Lieferengpässe von Bauteilen werden uns sicher noch eine Zeit erhalten bleiben. Ob der 3D-Druck von Dichtungen und Formteilen eine Option ist, hängt von der technischen Machbarkeit und dann von der konsequenten Umsetzung ab.

Viele Lieferketten werden absehbar nicht mehr wie gewohnt funktionieren. Und ob man sich an längere Wartezeiten und höhere Kosten gewöhnen kann und will, sei dahingestellt. Oft halten nur wenige fehlende Teile den gesamten Produktionsprozess auf. Und hier geht es nicht um 100.000 Teile, sondern teilweise nur um 2.000 Stück. Im Vergleich: 3D-Druck-Dienstleister sind heute in der Lage, innerhalb von ca. fünf Tagen 3.000 Teile zu liefern. Viele Kunststoffteile mit Dichtungsfunktion, die bislang im Spritzgussverfahren hergestellt wurden, lassen sich mittlerweile wirtschaftlich mit 3D-Druck herstellen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass nicht jedes Bauteil per 3D-Druck eins zu eins kopiert werden kann. Im ersten Schritt sollte man also prüfen, ob die fehlenden Dichtungen und Formteile tatsächlich gedruckt werden können, was meist eine Materialfrage ist. Der 3D-Druck kann sich dann durchaus von der Übergangs- oder Notlösung zur Produktionslösung entwickeln. Denn wenn sich Unternehmen vertieft und praxisbezogen mit der Technologie auseinandersetzen, sind in der Praxis oft z.B. konstruktive Anpassungen der Bauteile zu beobachten. Die neuen Freiheitsgrade der Fertigungstechnologie werden konstruktionsseitig genutzt. Erfahrungsgemäß sind solche Bauteile zwar nicht günstiger, aber oft leichter, was heute ein wichtiger Aspekt ist. Und sie können mit Zusatzfunktionen ausgestattet werden, die z.B. zu einer längeren Lebensdauer des Bauteils führen. Doch zurück zum 3D-Druck als Antwort auf Lieferengpässe. Da bei solchen Projekten oft das 3D-Druck-Know-how im Unternehmen fehlt, ist es umso wichtiger, die benötigten Bauteile von herstellerneutralen 3D-Druck-Beratern oder den Fertigungsexperten von 3D-Druck-Lohndienstleistern prüfen zu lassen. Bei solchen Projekten hat sich die Befolgung folgender Aspekte bewährt: Eine neue Technologie braucht eine Basis im Unternehmen: Beziehen Sie alle Kolleg:innen entlang der Wertschöpfungskette in den 3D-Druck von Dichtungen und Bauteilen mit ein. Gestalten Sie die Zusammenarbeit mit Dienstleistern richtig: Sie entscheidet über die Geschwindigkeit und Qualität einer Lösung: CAD-Datei, Zeichnungen, Stückzahl, Wunschmaterial, ungefährer Zielpreis, realistischer Lieferzeitpunkt, Kurzbeschreibung der Anwendung, direkter Kontakt zu Technik/Konstruktion/Entwicklung bei Rückfragen sind entscheidende Faktoren. Jede fehlende Information verzögert die Lieferzeit. Wählen Sie Mitarbeiter:innen aus, die sich in das Thema einarbeiten und auf Augenhöhe kommunizieren: Rückfragen der Dienstleister müssen schnell und präzise beantwortet werden. Treffen Sie die bewusste Entscheidung, neue Wege zu gehen: Wenn seriöse Angebote für den 3D-Druck der Teile vorliegen, ist die Zeit für das Warten und Hoffen, dass ein Bauteil doch noch auf klassischen Lieferwegen kommt, vorbei. Wenn Sie diese Aspekte berücksichtigen, kann die additive Fertigung die Antwort auf Lieferengpässe sein. Parallel dazu wurde eine Technologie eingeführt, die es erlaubt, Dichtungen und Formteile aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und zu realisieren.

Johannes Lutz, Geschäftsführer, 3D Industrie GmbH
„Lieferengpässe per 3D-Druck zu vermeiden, funktioniert , aber nur, wenn man diesen Weg konsequent geht.“ Johannes Lutz, Geschäftsführer, 3D Industrie GmbH

Lösungspartner

3D Industrie GmbH
3D Industrie GmbH

 

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb