Leistungsfähige Dichtungswerkstoffe – nie waren sie so wertvoll wie heute

Mit Materialkombinationen lassen sich heute anspruchvollste Aufgabenstellungen lösen (Bild: Berger S2B GmbH)

08.09.2022 Leistungsfähige Dichtungswerkstoffe – nie waren sie so wertvoll wie heute

Lösungsansätze für hochdynamische Märkte

von Simon Treiber (Berger S2B GmbH)

Die aktuellen Trends wie E-Mobility führen nicht zwangsläufig zu neuen Materialentwicklungen. Denn eigentlich ist schon vieles vorhanden. Die neuen Anforderungen sind aber der Impuls, über bestehende Lösungen aus anderen Blickwinkeln nachzudenken und sie bei Bedarf zu optimieren.

Dabei sind es immer häufiger Werkstoffkombinationen, die zum Ziel führen. Wo früher ein Material ausreichend war, sind es jetzt z.B. vier Lagen unterschiedlicher Materialien mit ganz unterschiedlichen Funktionalitäten, die inzwischen mit einer Gesamtdicke von nur 2,2 mm produziert und für den jeweiligen Anwendungsfall konfektioniert werden können. Aus diesem Blickwinkel kann man auch nicht mehr davon sprechen, dass der eine Werkstoff an Bedeutung gewinnt und ein anderer verliert. Diese Betrachtung macht – wenn überhaupt – nur aus der Mono-Materialsicht mit Tendenz zu Hochleistungswerkstoffen Sinn. Bei einer lösungsorientierten Betrachtung der Anforderungen hat aber letztendlich jedes Material sowohl Vor- als auch Nachteile, sprich der „eierlegenden Wollmilchsau“ nähert man sich bestenfalls mit einem Materialmix.

Dies zeigt sich an einem Beispiel aus der Landmaschinenindustrie bei der Materialauswahl für eine Bodenisolierung. Zwar gibt es preiswertere Lösungen als die gewählte. Diese ist aber mit Produktionshindernissen verbunden, da das Material stark hautreizend ist. Die teurere Lösung hat sowohl eine thermische als auch schallisolierende Komponente und ist zudem ein feuerschützendes Material, das, z.B. bei einem Wechsel der Antriebsart auf Elektromotoren, den Preis schnell relativiert.

Bei der Suche nach der optimalen Materiallösung im Rahmen von Entwicklungsprojekten kommt also einer systematischen Analyse aller Einflussfaktoren, z.B. auf das Dichtsystem, eine immer größere Bedeutung zu. Denn je früher unser breites Werkstoff-Know-how in ein Projekt geholt wird, desto zielführender können wir Konstruierende bei der schnellen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Bauteile unterstützen – und das bedeutet u.U. auch, auf Vorrat zu denken.

Simon Treiber, Geschäftsführer, Berger S2B GmbH
„Mit bestehenden Materialien lassen sich heute die meisten Aufgabenstellungen lösen – allerdings werden sie immer mehr kombiniert.“ Simon Treiber, Geschäftsführer, Berger S2B GmbH

Lösungspartner

Berger S2B GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb