Vorbereitung auf die Zeit nach der PFAS-Regulierungnach der PFAS-Regulierung

Zurcon® H2Pro™ ZLT, Teil der H2Pro-Reihe, die Lösungen für die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette bietet, ist ein speziell entwickeltes thermoplastisches Elastomer, das für sehr niedrige Temperaturen und extrem hohe Drücke entwickelt wurde (Bild: Trelleborg Sealing Solutions)

08.09.2023 Vorbereitung auf die Zeit nach der PFAS-Regulierungnach der PFAS-Regulierung

Aspekte. Ansätze. Antworten.

von Antonio Pozo (APO GmbH)

Die PFAS-Regulierungen setzen die Dichtungs- und Polymer-Welt in Aufregung und führen zu ganz unterschiedlichen Bewertungen und Reaktionen. Die nachfolgenden Statements machen dabei eines ganz deutlich: Die Welt geht zwar nicht unter – hinter vielen Trends und Entwicklungen, die angestoßen wurden, stehen heute jedoch mehr Fragezeichen. Und eine ganze Branche arbeitet an Antworten.

In den letzten Jahren nimmt die Besorgnis hinsichtlich der Umweltauswirkungen von bestimmten Chemikalien und Materialien, darunter per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) zu. Diese kommen in viel- fältigen Anwendungsbereichen zum Einsatz, und zwar aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften insbesondere der hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze und aggressiven Medien. Einige Regulierungsbehörden und Umweltorganisationen haben Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz bestimmter Substanzen einzuschränken oder zu verbieten, um potenzielle Risiken für die Umwelt und menschliche Gesundheit zu minimieren. Es gibt kaum eine Branche, die von einem Verbot nicht betroffen wäre. Insgesamt wäre die Versorgung mit rund 10.000 Werkstoffen eingeschränkt. Als global agierendes Unternehmen bereiten wir uns auf verschiedene Szenarien vor und arbeiten bereits seit Jahrzehnten an PFAS-Alternativen, von denen einige bereits verfügbar sind. Wir beobachten ständig die regulatorischen Entwicklungen und die Nachfragesituation. Gleichzeitig investieren wir in Forschung und Entwicklung, um alternative Werkstoffe und Technologien zu erforschen, die den Anforderungen unserer Kunden und den Gesetzen gerecht werden. Design für Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Aspekt in jedem Projekt, das wir in Angriff nehmen. Für unsere Branche stellen die kommenden PFAS-Vorschriften eine Herausforderung, aber auch eine Chance dar. Wir werden unseren Kunden weiterhin qualitativ hochwertige und zuverlässige Dichtungslösungen anbieten, unabhängig von eventuellen
Veränderungen in der Verfügbarkeit von Fluorpolymeren. Wir entwickeln unsere Produkte in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Unser umfangreiches Wissen und unsere Forschungs- und Entwicklungskapazitäten ermöglichen es uns, diese flexibel an neue Marktbedingungen anzupassen und unseren Kunden jederzeit Service und technische Unterstützung zu bieten. Im Interesse unserer Kunden erarbeiten wir mit ihnen Beiträge zu den laufenden Konsultationen zur Gestaltung der Regulierung. Wir arbeiten auch mit ihnen zusammen, um anwendungsspezifische Alternativen zu finden. Aber: Heute kann PTFE mit einem Breitbandantibiotikum verglichen werden, weil es die beste Lösung für eine große Anzahl von Anwendungsproblemen bietet. Es wird keine einfachen Lösungen aus einem einzigen Werkstoff geben, die PFAS Werkstoffe für eine breite Palette von Anwendungen ersetzen – es wird kein Allheilmittel geben. Stattdessen gehört die Zukunft hochleistungsfähigen technischen Lösungen für einzelne Nischenanwendungen. Es ist wichtig, dass wir bei der Suche danach in einem breiten Rahmen denken. Manchmal können diese Lösungen z.B. darin bestehen, die Konstruktionsgeometrie zu ändern, um die Reibung und damit die Wärme in einem Prozess zu verringern, sodass ein PFAS- Werkstoff durch ein anderes Polymer ersetzt werden kann. Wir arbeiten auch daran, einige der Probleme durch Recycling zu lösen. Darüber hinaus pflegen wir enge Beziehungen zu unseren Lieferanten, um sicherzustellen, dass wir Zugang zu einer breiten Palette von Werkstoffen haben und flexibel auf Marktveränderungen reagieren können. Rechtsvorschriften müssen gut durchdacht, wissenschaftlich fundiert und differenzierter sein, als es die derzeitigen Vorschläge vorsehen. Wir und unsere Kunden wissen und sind uns einig, dass bestimmte gefährliche Werkstoffe verboten werden sollten und werden. Einige werden jedoch weiterhin benötigt, dazu gehören Fluorelastomere wie FFKM, weil es derzeit keine Alternativen gibt. Daher sollte in den Rechtsvorschriften eine Frist für das Verbot dieser Stoffe festgelegt werden, die Zeit für die Entwicklung von Alternativen lässt. Einige Werkstoffe, die derzeit in den Anwendungsbereich der Vorschläge fallen, sind unproblematisch und sollten von den Rechtsvorschriften nicht betroffen sein.

Professor Dr. Konrad Saur, Vice President Innovation & Technology, Trelleborg Sealing Solutions
Wir engagieren uns für die Erhaltung der natürlichen Umwelt und die Minimierung der Risiken für die menschliche Gesundheit und unterstützen die Bemühungen, schädliche Stoffe entweder zu ersetzen oder sie so zu verwenden, dass sie nicht in die Umwelt gelangen können. Professor Dr. Konrad Saur, Vice President Innovation & Technology, Trelleborg Sealing Solutions

Lösungspartner

Trelleborg Sealing Solutions

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb